Das Buch war in Planung, ich wie auf glühenden Kohlen. Warum ich ihm so entgegenfieberte? Ganz einfach: 1) Ich bekenne, ein Nikita-Teryoshin-Fanboy zu sein. 2) Als Fanboy hatte ich mit Nikita ausgemacht, zum Erscheinen des Buches eine Ausstellung in der FREELENS Galerie zu organisieren. Herzensangelegenheit! Die Arbeit „Nothing Personal“ über Waffenmessen kannte ich schon sehr lange und hatte sie sofort verstanden. Öfters stolperte ich über sie, sah, wie sie anwuchs. Ausschnitte wurden in den cooleren unter den Magazinen oder auf angesagten Blogs präsentiert, mal war die Serie nominiert für den Leica Oskar Barnack Award, dann wurde sie bei World Press Photo ausgezeichnet. Es gab auch erste Ausstellungen dazu. Ich blieb ein aufmerksamer Beobachter.
Jetzt halte ich das schwere, umfangreiche Buch in der Hand, selfpublished, finanziert per Crowdfunding, das in Rekordzeit die benötigte Summe einspielte (es muss andere Fangirls und -boys geben). Edler Look – blaugrauer Leineneinband, aufmontiertes Coverfoto. Schlägt man es auf, gehts unvermittelt los, Szene an Szene, ohne Text zunächst, ohne Bildunterschrift und Erklärung, und auch wenn man die Arbeit wie ich gut zu kennen glaubt, trifft sie einen wie eine Rakete ins Herz. Unangebrachtes Sprachbild, nehme ich zurück, aber der Effekt stimmt. Die Fotos ringen eine starke Reaktion ab. Abwechselnd Staunen, Kopfschütteln, Stöhnen, ein Lachen, das garantiert im Halse steckenbleibt.
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