Andreas Herzau – Helvetica

Schreibe einen Kommentar
Verwirklichen

Dunkle Schattengestalten setzen sich vom strahlenden Blau des Himmels ab. Über den Wolken muss die fotografische Freiheit wohl grenzenlos sein. Auch eine trennende Glasscheibe kann einen als originär empfundenen Erhabenheitsmoment nicht schmälern. Also werden Smartphones und Kameras gezückt, um die majestätische Sicht festzuhalten. Ach, wie schön ist doch die Schweiz! In den Speichern der Kameras werden sich am Ende der Reise viele weitere Bilder befinden, die alle touristische Erwartungen bestätigen: Glückliche Kühe, Alpenpanoramen, ein bisschen Schweizer Lebensart. Der, der etwas abseits der Touristengruppe steht, ist der deutsche Fotograf Andreas Herzau. In den letzten Jahren ist er immer wieder in das Nachbarland gefahren. Dort versucht er, eine Distanz zu schaffen: Nicht zu den Leuten, sondern zu den Stereotypen eines Landes, denen nur schwer zu entkommen ist. In einem klugen fotografischen Essay macht er sich suchenden Blicks auf, um  Stimmungen und Befindlichkeiten des Nachbarlands einzufangen und dabei seine eigene Rolle als Außenstehender zu reflektieren.

Warum ich diese Arbeit so schätze, habe ich in einem Text für die Photonews dargelegt. Aus der Wertschätzung hat sich ein weiterer Schritt ergeben. Im April 2017 habe ich die Ausstellung „Helvetica“ in der FREELENS Galerie kuratiert, die Herzaus Bilder aus der Serie mit Texten von Eugen  Gomringer kombiniert.  (Ausstellung vom 6. April bis 24.Mai 2017)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.